Gardasee - Bergamo - Trient - Mantua

Ein moderner und komfortabler Reisebus brachte uns über die Weststrecke von Wien nach Padenghe sul Garda am südwestlichen Seeufer, wo wir für ein paar Tage einen Bungalow nahe am See bezogen.

 

Schon von weitem ist die mächtige Ruine der aus dem 10. Jahrhundert stammenden Burg von Padenghe zu erkennen. Die Festung befindet sich auf einer Anhöhe, rund um die sich der Ort schmiegt.

 

Padenghe bildet den Auftakt dieser Hügellandschaft am südwestlichen Seeufer. Hier gibt es Wiesen, Weingärten, Zypressen und dazwischen immer wieder ein Dörfchen.

Riviera Gardone - Sirmione

Am westlichen Ufer des Gardasees befindet sich der Ferienort Gardone Riviera. Die Gemeinde hat etwa 2.700 Einwohner und zählt zur Region Lombardei in der Provinz Brescia.

 

Wir besuchten das Anwesen "Vittoriale degli Italiani" (Siegerdenkmal der Italiener) des italienischen Dichters Gabriele D'Annunzio.

Heute ist es ein vielbesuchtes Museum und in dem 1953 eröffneten Freilichttheater gibt es Theatervorstellungen und Konzerte.

 

Den Kreuzer "La Puglia" bekam D'Annunzio im Jahr 1923 von der italienischen Marine geschenkt. Es wurde auf 20 Eisenbahnwaggons verteilt angeliefert und unter der Leitung von Silla G. Fortunato auf dem Hang La Fida aufgestellt.

 

Auch das "U-Boot MAS" kann man besichtigen, das in einer Halle ausgestellt ist. Mit diesem U-Boot und 30 Mann gelang es D'Annunzio am 10. Februar 1918 die Bucht von Bakar einzunehmen, die damals in K & K-Hand lag.

 

1939 nach dem Tod von D'Annunzio entwarf Maroni die Pläne für ein Mausoleum, das 1955 auf der Anhöhe des Vittoriale gebaut wurde.

 

Die dort aufgestellten spätantiken Sarkophage enthalten die sterblichen Überreste D'Annunzio's und der sogenannten "Helden von Fiume." Sein Sarkophag steht auf vier Säulen in der Mitte der oberen Plattform, wo seit 1963 seine sterblichen Überreste bestattet sind.

 

Gegenüber vom Vittoriale befindet sich die kleine barocke Pfarrkirche S. Nicola.

 

Der anschließende Besuch galt dem 10.000 m² großen Botanischen Garten, der vom Naturforscher und Arzt Arthur Hruska 1910 angelegt wurde.

Im Jahr 1988 erwarb der Künstler André Heller dieses Gartenparadies.

 

Sirmione liegt am Südufer des Sees auf einer Fläche von mehr 33 Quadtratkilometern. Das Klima ist hier milder als in den meisten anderen Städten am Gardasee. Das liegt an der Südlage und auch an der Thermalquelle, die nahe der Stadtgrenze sprudelt. Das Wasser ist sehr reichhaltig an Jod, Schwefel und Brom.

 

Die größte Sehenswürdigkeit ist hier wohl das Stadtschloss und die Grotten des Catull.

 

Bilder zu Riviera Gardone - Vittoriale

Bilder zum Botanischen Garten

Bilder zu Sirmione

Bergamo - und Weinverkostung im Gebiet Franciacorta

Die Città Alta von Bergamo befindet sich wie eine Festung von Stadtmauern umgeben, auf einem Hügel. Eine Standseilbahn führt von der Unterstadt hinauf. Der Höhenunterschied beträgt 85 m, wobei das höchste Gefälle 52 % ist. Die Altstadt ist fahrzeugfrei und steht zur Gänze unter Denkmalschutz.

 

Im Herzen der Altstadt rund um die Piazza Vecchia befinden sich der Palazzo della Ragione, der weiße Palazzo Nuovo und der Contarini-Brunnen, benannt nach einer venezianischen Patrizierfamilie.

 

Passiert man den Palazzo delle Ragione, ist man auf der Piazza Duomo mit dem etwas unscheinbaren weißen Dom und gegenüber der Marmor-Kathedrale Santa Maria Maggiore mit der angebauten Colleoni-Kapelle, in der sich die Grabmäler des Generals Barolome Colleoni und seiner Tochter Medea befinden. Im Inneren der Kapelle durfte nicht fotografiert werden.

 

Die Stadtführerin begleite uns noch auf die Rocca und von dort bot sich ein traumhafter Rundumblick auf Bergamo.

 

Anschließend an den Besuch von Bergamo gab es eine Führung durch den Weinkeller "Al Rocol" im Gebiet von Franciacorta und wir wurden mit Weinen der Region und mit kleinen Spezialitäten verwöhnt.

 

Bilder zu Bergamo

Bilder zum Weingut

Maderno - Malcesine - Riva del Garda - Trient

Mit dem Bus wurden wir zur Fähre nach Maderno gebracht, mit der wir nach Torri del Benaco gelangten.

 

Der Ort am Ostufer wirkt romantisch und schon von Weitem ist das mächtige Skaliger-Kastell zu sehen. Das ovale Hafenbecken ragt bis an den den Rand der Altstadt und ist mit seinen Booten ein Ort der Idylle.

 

Es ging ohne Aufenthalt gleich weiter nach Malcesine. Die Gegend hier ist wunderschön und nicht umsonst wird Malcesine als "Perle des Gardasee" bezeichnet.

Malcesine liegt im Nordosten des Sees und direkt am Fuße des Monte Baldo und wird von der Skaligerburg dominiert. Rund 3.500 Menschen leben hier. Der Ortskern besticht durch seine verwinkelten Gassen und altmodischen Pflasterwege.

 

Riva del Garda liegt im Norden des Gardasees und hat etwa 15.000 Einwohner und ist somit die zweitgrößte Stadt am See. Auch den längsten Strand des Gardasees findet man hier.


Eines der Wahrzeichen ist der leicht schiefe Torre Apponale, ein 34 m hoher Uhrturm aus dem Jahre 1220, der beim Hafen von Riva steht. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Rocca di Riva, die Stadtburg, die ganz vom Wasser umgeben ist. Die später im Besitz der Skaliger befindliche Burg erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild im 16./17. Jahrhundert.

 

Trient, die Hauptstadt des Trentino hat etwa 110.000 Einwohner und ist reich an Palazzi, Denkmälern und Schlössern.

Die Stadt wurde von den Kelten gegründet und von den Römern erobert und "Tridentum" genannt. Kaiser Heinrich II übertrug 1004 die weltliche Gewalt den Bischöfen und diese blieb bis zum Einmarsch der Truppen Napoleons im Jahr 1796 auch so. Danach gehörte das Gebiet zum Kaiserreich Österreich-Ungarn. Die Fresken auf den diversen Palazzi in der Altstadt berichten von der Geschichte der Stadt.

 

Die San Vigilio Kathedrale, der Dom von Trient, wurde auf einer Fläche erbaut, auf der ein Tempel des Schutzheiligen der Stadt, San Vigilio stand. Fürstbischof Ulrich II begann im 11. Jhd. mit dem Bau der Kathedrale, die 1212 fast vollständig niedergerissen wurde, um dem neuen Dom, im romanisch-lombardischen Stil Platz zu machen. Gegen Endes des 13. Jhd. wurde das nördliche Querschiff mit einer allegorischen Rosette geschmückt, dem "Glücksrad."

 

Auf dem Domplatz befindet sich der Neptunbrunnen. Dieser barocke Brunnen wurde zw. 1767 und 1769 nach einem Entwurf von Francesco Antonio Giongo errichtet.

 

Im Palazzo Thun befindet sich das Rathaus und ist einer der bedeutendsten Residenzen der Stadt.

 

Ebenfalls am Domplatz stehen der Palazzo Pretorio und der Stadtturm. Dieser Palazzo war bis zur Hälfte des 13. Jhd. Bischofssitz.

 

Die Häuser Cazuffi - Rella sind zwei benachbarte Gebäude. Die Fassade zum Platz ist mit Fresken geschmückt, die wichtige Ereignisse darstellen.

 

Das Schloss Buonconsiglio war einst Sitz der Fürstbischöfe von Trient. Heute ist im Schloss ein Museum untergebracht mit unzähligen Erinnerungs- und Schriftstücken, die die Geschichte des Trentino von der napoleonischen Zeit bis zum Ersten Weltkrieg dokumentieren.

 

An der Fassade des Schlosses lassen sich mehrere Bauphasen ablesen, wobei die spätgotische Venezianische Loggia besonders reizvoll erscheint.

 

Bilder Maderno und Ankunft in Torri del Benaco

Bilder Malcesine - Riva del Garda

Bilder Trient

Vicenza - Bardolino

 Vicenza, die Stadt des Architekten Andrea Palladio!

 

Geht man über die "Piazza dei Signori", hat man das Gefühl durch ein Open-Air-Museum zu wandern.

 

Am Hauptplatz befindet sich auf dem Platz, wo früher der Palast der Familie Bissari stand, der ehemalige Justizpalast "Basilica Palladian", die "Loggia des Capitanio", der Repräsentationssitz der früheren Republik Venedig, der Stadtturm "Torre Bissara", den man für einen Kirchturm halten könnte und die beiden Säulen aus dem 15. und 17. Jhd. Direkt daneben ist die Piazetta Paladio mit dem Denkmal des berühmten Architekten.

 

Gegenüber der Basilika befindet sich der "Palazzo del Monte di Pietà" aus dem 16. Jhd.  Er diente früher als Pfandhaus.

 

Der "Chiericati-Palast" gegenüber des "Teatro Olimpico" wurde von Palladio für Graf Girolamo Chiericati geplant. 1838 erwarb die Stadt Vicenza das Gebäude mit dem Ziel, dort Kunstsammlungen unterzubringen.

 

Die "Villa La Rotonda" befindet sich im Süden der Stadt und man hat von dort einen herrlichen Blick auf die Wallfahrtskirche "Santuario della Madonna di Monte Berico."

 

Die schöne gotische Backsteinkirche "Chiesa di Santa Corona" wurde im 13. Jhd. errichtet und befindet sich direkt an der Corso Andrea Palladio. In der Kirche wird eine Reliquie gehütet - ein Stück aus der Dornenkrone Christi. In dieser Kirche waren Palladio und seine Frau bestattet, bevor sie auf dem städtischen Friedhof überführt wurden.

 

Auf der Rückfahrt von Vicenza haben wir in Bardolino eine Pause gemacht, sind in diesem quicklebendigen Weinort am See entlang gebummelt und haben natürlich auch den Bardolino-Wein verkostet. Das einst beschauliche Fischerdorf hat dem Touristenleben Platz gemacht.

 

Hier in Bardolino befindet sich die "Kirche San Zeno." Vermutlich wurde sie schon im achten Jahrhundert erbaut und 807 erstmalig urkundlich erwähnt. Benannt ist sie nach dem heiligen Zenon von Verona. Die Kirche ist ein Beispiele karolingischer Baukunst in Norditalien und sie ist fast im ursprünglichen Zustand erhalten.

 

Die "Kirche San Severo" befindet sich außerhalb der Altstadt. Sie wurde bereits 893 erwähnt und blieb bis zum 15. Jahrhundert das geistliche Zentrum der Stadt. Das jetzige Aussehen im romanischen Stil dürfte der Bau nach dem Erdbeben von 1117 erhalten haben.

 

Der "mittelalterliche Turm" ist ziemlich schief geraten und ist ein starker Kontrast zu den Gebäuden ringsum, worunter sich einige schöne Villen befinden, die im Privatbestitz sind.

 

Bilder zu Vicenza

Bilder zu Bardolino

Mantua

Mantua ist die Hauptstadt der Provinz Mantua und liegt in der Lombardei. Hier wurde 1810 der Tiroler Andreas Hofer von den Franzosen erschossen. Die Altstadt wurde 2008 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

 

Hier haben wir den "Palazzo Ducale", den Herzogspalast, besucht, ein Gebäudekomplex, der von der Familie der Gonzaga als Herrschaftssitz errichtet wurde. Dieser Palast ist kein einheitliches Bauwerk, sondern eine Gesamtheit mehrer verschiedener Baukörper.

 

Unglaublicher Prunk ist zu sehen und über 500 Zimmer, für die man einige Tage bräuchte, um sie zu besichtigen.

 

Der Markgraf von Mantua, Federico II Gonzaga, beschloß 1524 den Bau eines Lustschlosses. Der Standort befand sich bei den gräflichen Stallungen auf der Isola del Te', außerhalb der Stadtmauern Mantua's.

Mit dem Bau des Palazzo del Te' wurde Architekt Giulio Romano, ein Schüler Raffaels, beauftragt, den den Rohbau eines rechteckigen Hauses um einen Hof in 18 Monaten erstellt.

Die Anlage hat einen Garten, der durch Säulenreihen im Halbkreis eingefaßt wird.

 

Wunderbare Fresken zieren die Decken im Palazzo - man kommt aus dem Staunen nicht heraus!

 

Die Andreaskirche, die Basilika des Hl. Andreas, ist wegen ihrer Größe und kunsthistorischen Bedeutung, das Meisterwerk von Leon Battista Alberti. Sie wurde ab 1472 auf Fundamenten einer älteren Kirche erbaut.

 

Bilder zu Mantua

Wir haben viel gesehen, es war anstrengend, aber eine wunderschöne Kulturreise. Viel mehr Zeit wäre nötig gewesen!

 

Nach insgesamt 2.413 zurückgelegten Buskilometern sind wir glücklich, aber sehr müde zu Hause angelangt.

 

Es war auch ganz schön viel Arbeit mit den Fotos und Texten - aus Gesehenem, Gehörtem, Notiertem und Nachgelesenen diesen Reisebericht zu gestalten und ich hoffe, er gefällt so manchen von euch!